Nazizeit und Krieg

1933

Die Terrassenbewohner sind größtenteils SPD/KPD-orientiert bzw. organisiert. Das Viertel gilt als "rote Hochburg". So wird es von den Nazis als Unruheherd eingestuft und entsprechend rigoros gehen sie mit Razzien und gezielten Übergriffen gegen Bewohner des Viertels vor. Einen Tag nach der "Machtübernahme" z.B. werden die Terrassen abgeriegelt, alle Wohnungen durchsucht, zahlreiche Bewohner verhaftet bzw. misshandelt.

Der Hitlerjunge Otto Blöcker wird angeblich in einem organisierten Anschlag mit Beteiligung von "roten" Terrassenbewohnern ermordet. Im folgenden Prozess werden mehrere Bewohner zum Tode verurteilt und hingerichtet, andere mit langjährigen Zuchthausstrafen bestraft. Die Straße Falkenried wird 1934 in Otto-Blöcker-Straße umbenannt.

Das Verbot der roten Fahnen zum Tag der Arbeit am 1. Mai regt die Fantasie der Falkenried-Bewohner an: Anstelle der verordneten Hakenkreuzfahnen legen sie ihre roten Betteninlets in die Fenster.

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